2.März 2010

Hartz IV droht allen!

Unsere Gesellschaft steht am Scheideweg

Zur Diskussion um Hartz IV:

Endlich ist Hartz IV ein heißes Thema. Aber wird nach fünf Jahren ganz laut und deutlich über die Folgen für die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt nachgedacht? Wer nach einem Jahr Arbeitslosigkeit in Hartz IV geraten kann, wird schon in diesem Jahr jede Arbeit, die er bekommen kann, annehmen, um nicht dort anzukommen - auch zu einem Niedriglohn, den dann die Kommune mit einer Summe, die Leben und Auskommen möglich macht, ergänzt.

Aber auch der Druck von Arbeitplus befördert diesen Niedriglohnsektor (z.B. Zeitarbeit, bzw. Leiharbeit). Somit werden die Kosten der Kommune immer höher, und letztlich zahlt der Steuerzahler den Lohn, den der Arbeitgeber nicht mehr zahlt. Gleichzeitig gibt es eine Hetzpropaganda gegen alle die, die ohne (bezahlte) Arbeit sind und »vom Staat leben«. Jedem kann dies morgen passieren, wenn nämlich nach 15 Jahren Arbeit die Firma in Konkurs geht, und Arbeit dann einfach nicht mehr da ist. Denn »Arbeit für alle« gibt es nicht mehr. Es sei denn, wir würden die Entwicklung der Technik zurückdrehen.

Wir sollten lieber stehenbleiben, nachdenken und Visionen für eine Gesellschaft entwickeln, die am Scheideweg steht. Arbeit ist auch Arbeit an sich selbst. Und wer braucht schon endloses Wachstum, - jeder Baum weiß, dass es ab einem bestimmten Zeitpunkt klüger und nachhaltiger ist sich in die Breite zu verdichten, um fest und sicher zu stehen.

BARBARA GEILHAAR, 33689 Bielefeld

Artikel vom 02.03.2010